Weber IDF Leerlauf Grundeinstellung

In diesem Artikel wird die korrekte Einstellung des Leerlaufkreises eines WEBER IDF Vergasers aufgezeigt. 

ACHTUNG: Baujahrabhängig können einzelne Einstellwerte und die Positionen der Einstellschrauben leicht abweichen. 

Voraussetzungen

Die korrekte Leerlaufeinstellung setzt einige Dinge voraus:

  • Sauberkeit, keine verstopften Kanäle, Düsen o.ä.
  • Freigängigkeit aller Einstellschrauben, des Gasgestänges, der Drosselklappen etc.
  • Dichtigkeit aller Komponenten (Insbesondere Falschluft etc.)
  • Korrekte Leerlaufbedüsung für jeweilige Anwendung (meist 50 oder 55 für Verwendung mit zwei Vergasern auf T1 Motor)
  • Geschlossene Luftkorrekturdüsen («Air Bypass Screws», siehe unten)

Standart WEBER IDF Einstellwerte

Leerlaufeinstellschrauben («Idle Speed Screw») :  ¼  bis  ½ Umdrehungen (ab Kontakt mit Hebel)

Gemischschraube („Idle Mixture Screw“) : 1 Umdrehung heraus (vorher komplett hereinschrauben)

Vorgehen (erste Grundeinstellung)

  • Stellen Sie zunächst sicher, dass für die Grundeinstellung des Vergasers alle Luftkorrekturdüsen („Air Bypass Screws“) geschlossen sind. Diese werden bei der Vergasergrundeinstellung normalerweise nicht verwendet. Lösen Sie dazu die Kontermutter, drehen Sie die Schraube ganz hinein, bis sie fest sitzt (nicht übertreiben, dies kann den Vergaser beschädigen). Ziehen Sie anschliessend die Kontermutter wieder fest.
  • Stellen Sie die Leerlaufschraube („Idle Speed Screw“) auf ¼ bis ½ Umdrehungen hinein (nach Kontakt mit dem Drosselklappenhebel) ein. Beim Einsatz von zwei Vergasern sollten vorher alle Gasgestänge abgekoppelt werden.
  • Stellen Sie die Leerlaufgemischschraube („Idle Mixture Screw“) auf «eine Umdrehung heraus» ein. Dazu soll die Leerlaufgemischschraube hineingedreht werden, bis Sie leichten Kontakt spüren (vollständig hinein). Anschliessend kann die Gemischschraube wieder eine ganze (1x) Umdrehung herausgedreht werden.

Achtung: Beim Hineindrehen darf nicht zu viel Kraft aufgewendet werden. Die Gemischschrauben und die Kanäle sind sehr filigran und können daher einfach beschädigt werden.

Vorgehen (Einstellen des "Lean Best Idle")

Für einen idealen Leerlauf sollte nun jeder Zylinder einzeln eingestellt werden.

Am einfachsten ist es, mittels CO-Messung den gewünschten CO- bzw. Lambdawert einzustellen. Da meistens kein Zugang zu einer solchen Messeinrichtung besteht und im Originalzustand keine Messöffnungen an den Krümmern vorhanden sind, kann die Einstellung auch «nach Gehör» vorgenommen werden.

Diese Art der Einstellung nennt sich «lean best idle» und wird nun aufgezeigt:

  • Starten Sie nun den Motor!

Achtung: Solange der Motor anspringt und läuft, drehen Sie nicht direkt die Leerlaufdrehzahl hoch. In der ersten Grundeinstellung kann der Leerlauf sehr tief und unruhig («wie ein Traktor») sein, dies ist aber für die weitere Einstellung gewünscht.

  • «Lean Best Idle» wird dadurch erreicht, dass je Zylinder die Gemischschraube («Idle Mixture Screw» soweit hineingedreht wird, bis der Motor fast abstirbt oder schlechter läuft. Anschliessend können Sie die Schraube wieder herausdrehen (jeweils nur ¼ Umdrehung und kurz die Änderung abwarten). Die Motordrehzahl sollte nun wieder steigen und der Motor gleichmäßiger laufen.
  • Wenn Sie das Gefühl haben den richtigen Punkt erreicht zu haben, drehen Sie die Schraube um ¼ Umdrehung weiter heraus (oder bis die Schraube nichts mehr bewirkt oder der Motor wieder hörbar schlechter läuft) und drehen Sie die Einstellschraube dann wieder auf den Punkt zurück, an dem er am besten lief.
  • Nehmen Sie diese Einstellung an jedem Zylinder vor!
  • Nach dieser Einstellung können die Vergaser zum ersten mal Synchronisiert werden. Dazu werden (beim T1/T4 Motor) in der Regel die beiden vorderen Zylinder verglichen. Eine Synchronuhr / Synchronschnecke kann direkt in das Vergaserrohr eingesteckt und der Unterdruckwert abgelesen werden.

(Der absolute Wert ist dabei uninteressant! Es geht darum, dass beide Vergaser den gleichen Wert anzeigen.)

  • Der Vergaser mit höherem Durchsatz (höherer Wert) sollte immer so eingestellt werden, dass er mit dem Vergaser mit niedrigem Durchsatz (Wert) übereinstimmt. Es wird also der Vergaser mit höherem Wert an der Leerlaufschraube («Idle Speed Screw») eingestellt, bis die Vergaser gleich sind.

Sobald Sie beide Vergaser aufeinander abgestimmt haben, müssen Sie den Leerlauf auf die gewünschte Leerlaufdrehzahl einstellen.

  • Dazu müssen Sie beide Vergaser um den gleichen Betrag nach oben oder unten verstellen und die Synchronisation anschliessend erneut überprüfen.

Achtung: Die Leerlaufeinstellschrauben («Idle Speed Screw») sollte nicht weiter als ½ Umdrehung (nach Anliegen) eingedreht sein. Sollte dies trotzdem der Fall sein, stimmt wahrscheinlich etwas mit der Bedüsung nicht. Diese sollte dann angepasst werden (Siehe weiter unten).

Sie sind nun fertig mit der Grundeinstellung!

Faustregeln für den Leerlaufkreis

  • Wenn Ihre Gemischschraube («Idle Mixture Screw») mehr als eine Umdrehung herausgedreht ist (ab etwa 1.5) Umdrehungen, dann ist Ihre Leerlaufdüse zu mager. Vergrössern Sie die Leerlaufdüse.
  • Wenn die Gemischschraube weniger als eine ganze Umdrehung herausgedreht ist (z.B. nur 1/2 Umdrehung) dann ist die Leerlaufdüse zu fett und Sie müssen die Leerlaufdüse verkleinern.

Achtung: Dies alles basiert auf der wichtigen Tatsache, dass Ihre Leerlaufeinstellschrauben («Idle Speed Screw») nicht mehr als ½ Umdrehung geöffnet sind. Wenn sie es trotzdem sind, dann ist das auch ein Hinweis darauf, dass Sie einen mageren Leerlaufkreislauf haben. Sie mogeln, indem Sie die Drosselklappen etwas weiter öffnen und zusätzliche Progressionslöcher (mehr Benzin) freilegen.

Ein Kommentar

  1. Itís nearly impossible to find educated people setting up Weber carbs, however, you seem like you know what youíre talking about! Thanks

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert